SIBO - FAQ für Patienten
Sie haben die Diagnose SIBO erhalten. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen rund um das Thema SIBO, die Therapie mit Antibiotika und unterstützende Massnahmen für Ihren Darm.
Unser Ziel ist es, Sie verständlich und individuell zu begleiten – mit medizinischem Fachwissen und praktischen Tipps für Ihren Alltag. Denn nur wer gut informiert ist, kann aktiv zur eigenen Gesundheit beitragen.

«Ich berate Sie gerne kompetent in all Ihren Fragen.»
Roger Wanner, Arzt
Was ist SIBO?
SIBO steht für „Small Intestinal Bacterial Overgrowth“, also eine bakterielle Fehlbesiedlung im Dünndarm. Dabei gelangen Bakterien, die normalerweise im Dickdarm oder in der Mundflora vorkommen, in den Dünndarm und verursachen dort Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung.
Welche Antibiotika werden eingesetzt?
Es werden die Antibiotika Xifaxan (Rifaximin) und Metronidazol eingesetzt. Ziel ist es, die übermässigen Bakterien im Dünndarm zu reduzieren und die Beschwerden zu lindern.
Was ist der Unterschied zwischen Xifaxan und Metronidazol?
Xifaxan wirkt hauptsächlich lokal im Darm und wird kaum vom Körper aufgenommen. Es hat ein günstiges Nebenwirkungsprofil. Metronidazol wirkt ebenfalls im Darm, kann aber systemisch mehr Nebenwirkungen verursachen.
Gibt es Nebenwirkungen?
Einige Patientinnen und Patienten berichten über leichte Magen-Darm-Beschwerden, einen metallischen Geschmack im Mund oder Kopfschmerzen. Xifaxan wird in der Regel gut vertragen.
Was passiert nach erfolgreicher Therapie?
Nach Abschluss der Antibiotikatherapie ist es wichtig, die Verdauung zu stabilisieren. Manchen Patienten hilft der gezielte Einsatz von Probiotika (z. B. Omni-biotic 6) und eine angepasste Ernährung.
Wie sieht eine angepasste Ernährung aus?
Leicht verdauliches Gemüse: Zucchini, Karotten, Spinat, Gurke, Kürbis
Gut verträgliche Kohlenhydrate: Reis, Hirse, Haferflocken, Kartoffeln
Eiweissquellen: Eier, Fisch, Geflügel, Tofu
Gesunde Fette: Olivenöl, Avocado, Nüsse (in kleinen Mengen)
Reife Früchte: Banane, Heidelbeeren, geschälter Apfel (gedünstet)
Probiotische Lebensmittel (nach Verträglichkeit): Naturjoghurt, Sauerkraut (roh), Kefir
Einige Betroffene profitieren von einer FODMAP-armen Ernährung. Dabei werden bestimmte schwer verdauliche Zuckerarten reduziert, um die Bakterien nicht zusätzlich zu „füttern“.
Was Sie besser vorerst meiden:
- Zwiebeln, Knoblauch, Lauch
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
- Rohkost in grossen Mengen
- Weizen, Roggen, Dinkel
- Zucker, Honig, Fruktose (Fruchtsäfte, Trockenfrüchte)
- Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke
Gerne lassen wir Ihnen auf Wunsch auch eine Liste ausgewählter Ernährungsberatungen zukommen.
Was tun, wenn die Therapie nicht wirkt?
Sollten sich Ihre Symptome nach der Antibiotikatherapie nicht bessern oder sich sogar verschlimmern, ist eine ärztliche Nachkontrolle notwendig. Bitte nehmen Sie mit unserer Praxis Kontakt auf.
Was tun, wenn die Beschwerden trotz anfänglicher Besserung wieder auftreten?
SIBO kann leider wieder auftreten. In solchen Fällen kann eine erneute Behandlung notwendig sein. Bitte rufen Sie uns an, damit wir gemeinsam die weiteren Schritte besprechen können.
Wie kann ich mein Mikrobiom wieder aufbauen?
Nach der Antibiotikatherapie ist der Wiederaufbau eines gesunden Mikrobioms entscheidend. Dazu zählen eine ballaststoffreiche Ernährung, gezielte Probiotika und ein bewusster Lebensstil. Auch Stressmanagement kann sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken.